Im März 2017 wurde mit dem neuen Cannabis-Gesetz die Verschreibungs- und Erstattungsfähigkeit von medizinischem Cannabis erleichtert. Seitdem profitieren zahlreiche Patienten von Cannabis als zusätzlicher Therapieoption.
Neben Cannabisblüten spielen auch andere Darreichungsformen von Cannabinoiden, insbesondere als Reinsubstanzen, eine bedeutende Rolle. Dabei sind vor allem das psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC) und das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) von großer Bedeutung, während auch die vielfältigen Terpene zunehmend an Wichtigkeit gewinnen.
Seit dem 1. April 2024 gibt es bedeutende Neuerungen in Bezug auf die Verordnung von medizinischem Cannabis.
Ab sofort kann medizinisches Cannabis auf einem regulären Rezept verschrieben werden, ähnlich wie andere verschreibungspflichtige Arzneimittel auch.
Wir halten eine Auswahl an medizinischem Cannabis in Blütenform vorrätig und können Ihre gewünschte Sorte kurzfristig bestellen, sofern sie derzeit in Deutschland verfügbar ist.
Seit März 2017 dürfen Ärzt:innen, mit Ausnahme von Zahnärzt:innen, Cannabisblüten, -extrakte und die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe in Form von Fertigarzneimitteln oder Rezepturen wie Dronabinol-Tropfen oder -Kapseln verordnen.
Medizinisches Cannabis in Form von Blüten und Extrakten in standardisierter pharmazeutischer Qualität kann unter bestimmten Voraussetzungen bei schwerwiegenden Erkrankungen wie schmerzhaften Muskelspasmen bei multipler Sklerose, chronischen und neuropathischen Schmerzen oder Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie auf einem Rezept zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben werden. Die Abgabe erfolgt ausschließlich in Apotheken.
Vor der erstmaligen Verordnung eines Cannabispräparats müssen Sie als Patient:in einen Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse stellen. Wir unterstützen Sie bei der Antragstellung. Die Kasse darf den Antrag nur in begründeten Ausnahmefällen ablehnen. Oftmals beauftragt die Krankenkasse den Medizinischen Dienst (MD) damit, eine fachliche Einschätzung zu treffen, ob tatsächlich eine Krankheit mit schwerwiegenden Symptomen vorliegt.
Wenn die Cannabistherapie im Rahmen der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) verordnet wird oder eine stationär begonnene Cannabistherapie ambulant fortgesetzt werden soll, muss die Krankenkasse innerhalb von 3 Tagen über den Antrag entscheiden. In allen anderen Fällen gilt ein Entscheidungszeitraum von 3 Wochen. Wenn eine gutachterliche Stellungnahme durch den MD erforderlich ist, verlängert sich der Zeitraum auf 5 Wochen.
Falls die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt, kann Cannabis dennoch in begründeten Fällen von einem:r Ärzt:in verordnet werden. In diesem Fall muss die:der Patient:in oft die hohen Kosten selbst tragen.
Da Cannabis-haltige Arzneimittel verschreibungspflichtig sind, können Rezepte 28 Tage lang zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung eingelöst werden. Privatrezepte haben eine Gültigkeitsdauer von 3 Monaten.
Cannabisblüten werden in der Regel inhalativ mit einem Verdampfer oder Vaporisator oder oral in Form eines Tees eingenommen. Dronabinol (THC) als Reinsubstanz wird üblicherweise oral in Form von Kapseln oder öligen Tropfen, auch bekannt als Cannabisvollextrakt-Öl oder THC-Öl, verwendet. Es sind auch Kapseln mit einer Mischung aus THC und CBD-Granulat erhältlich.
Bisher gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung von medizinischen Cannabisblüten und -extrakten. Die Dosierung wird von der behandelnden Ärzt:in festgelegt. In der Regel beginnt man mit einer niedrigen Dosis, die dann schrittweise gesteigert wird, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.
Bisher gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung von medizinischen Cannabisblüten und -extrakten. Die Dosierung wird von der behandelnden Ärzt:in festgelegt. In der Regel beginnt man mit einer niedrigen Dosis, die dann schrittweise gesteigert wird, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.
Cannabis enthält schätzungsweise über 120 verschiedene Terpene. Viele dieser Terpene sind jedoch in so geringen Mengen vorhanden, dass ihre Wirkung vernachlässigbar ist.
Terpene, die hauptsächlich im Harz von Pflanzen gebildet werden, haben neben der Beeinflussung von Geruch, Aroma und Geschmack auch andere Funktionen. Eine der bedeutendsten Aufgaben von Terpenen in der Pflanzenwelt ist die Förderung der Fortpflanzung. Die Duftstoffe locken Insekten an, die die Pflanzen bestäuben. Gleichzeitig helfen die Düfte von Terpenen dabei, räuberische Insekten und Fressfeinde fernzuhalten und somit das Überleben der Pflanze zu sichern.
Darüber hinaus schützen Terpene Pflanzen vor schwankenden klimatischen Bedingungen. Bei steigenden Temperaturen wird die Produktion von Terpenen erhöht, die dann verdampfen und zur Kühlung der Pflanze beitragen können.
Die primären Terpene und Terpenoide, die in Cannabis identifiziert wurden, umfassen Limonen, Myrcen, Pinen, Linalool, Eukalyptol, γ-Terpinen, β-Caryophyllen, Nerolidol und Phytol.
Im Gegensatz zu Cannabinoiden, die hauptsächlich in Cannabis vorkommen, sind diese Verbindungen in vielen anderen Pflanzen weit verbreitet. Die häufigsten Terpene in Cannabis sind:
Terpene haben meist antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen.
Limonen ist ein Monoterpen, das vor allem für den Duft von Zitrusfrüchten verantwortlich ist, insbesondere das D-Isomer. D-Limonen hat einen starken Orangenduft und zeigt angstlösende sowie stimmungsaufhellende Effekte. Es wird auch als Geschmacksverstärker in Cannabisextrakten verwendet, da viele Terpene bei der Verarbeitung verloren gehen.
Myrcen ist das häufigste Terpen in Cannabis und wird mit den sedierenden Effekten von Indica-Sorten sowie schmerzlindernden Wirkungen in Verbindung gebracht. Es kommt auch in Lorbeerblättern, wildem Thymian, Hopfen und Zitronengras vor.
Pinen kommt in zwei Formen vor: α-Pinen und β-Pinen. Es ist das am weitesten verbreitete natürlich vorkommende Terpen und findet sich in Pinien, Rosmarin, Basilikum und Orangenschalen. Pinen wirkt stimmungsaufhellend, atmungsvertiefend und stresslindernd.
Linalool ist ein intensives Terpen, das in vielen Pflanzen vorkommt, darunter Lavendel, Minze, Lorbeer, Zimt, Birke und einige Zitrusfrüchte. Es existiert in zwei spiegelbildlichen Formen: S- und R-Linalool. Linalool wirkt entspannend, schlaffördernd und antidepressiv.
Caryophyllen findet sich neben der Cannabis-Pflanze häufig in schwarzem Kümmel, Nelken, Hopfen, Basilikum, Oregano, schwarzem Pfeffer und Lavendel. Es hat ein scharfes, würziges Aroma, ist typisch für Haze-Sorten und wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und muskelentspannend.
Humulen ist durch erdig-holzige Duftnoten charakterisiert und kommt in Hopfen, Basilikum, Koriander, Nelken, Ingwer, Ginseng, Salbei und Pfefferminze vor. Es ist typisch für OG Kush und White Widow und wirkt appetitsreduzierend und entzündungshemmend.
Es gibt viele weitere Terpene in der Cannabispflanze. Diese haben jedoch meist keine ausgeprägte medizinische Wirkung, sondern tragen lediglich zum Aroma bei.